Sieben-Bankiers-Bande

Sieben-Bankiers-Bande (russisch семибанкирщина semibankirschtschina, wiss. Transliteration semibankirščina) ist eine in den Jahren nach 1996 gängige umgangssprachliche Bezeichnung für eine Gruppe bedeutender Vertreter der russischen Finanzwirtschaft (d. h. einige der so genannten Oligarchen), die unmittelbar nach der Auflösung der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre eine bedeutende politische und wirtschaftliche Rolle spielten und denen die Medien gehörten. Trotz interner Spaltungen hatten sie sich informell zusammengeschlossen, um Boris Jelzin bei der Präsidentschaftswahl in Russland 1996 mit Hilfe von Finanzierungen über Jelzins Tochter Tatjana die Wiederwahl als Präsident Russlands zu sichern.[1][2] Beim zweiten Wahlgang am 3. Juli 1996 erhielt Jelzin 53,8 % der Stimmen.[3] Im Zuge der Entwicklungen in der Geschichte Russlands kurz vor der Jahrtausendwende (z. B. Rubelkrise ab 1998, Aufstieg Putins) verloren die meisten der 1996 noch führenden Bankiers zunehmend ihre Bedeutung.

  1. Eduard Steiner: Die Kreml AG lässt den Oligarchen keine Chance. In: Die Welt. 13. Dezember 2013 (welt.de [abgerufen am 31. Juli 2023]).
  2. Wer ist Michail Fridman? In: Les affaires. 9. Dezember 2009, abgerufen am 31. Juli 2023 (französisch).
  3. Marshall I. Goldman: The Piratization of Russia: Russian Reform Goes Awry. Routledge, 2003, ISBN 1-134-37685-5 (books.google.ch [abgerufen am 27. Juli 2023]).

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